Bistro-Tipp: Tarterie

Ihr mögt wohlige Atmosphäre im Wohnzimmer-Style? Dann besucht die . Ganze zwei Tische mit acht und zehn Sitzplätzen zieren den Restaurant-Part. Decken und Kissen liegen auf den Bänken und Stühlen zum Einmummeln bereit. Die Wohnküche ist durch einen Tresen abgetrennt, hinter dem kräftig gekocht wird. Alles in Sichtweite der Gäste. Das  nenne ich Transparenz! Geleitet wird die Tarterie von Koch , der sieben Tage die Woche in seinem Restaurant anzutreffen ist. Es sei denn er ist im Urlaub…

Die Speisekarte hängt in Tafelform an der Wand. Probiert die hauseigene Limonade, die Pasta mit Walnüssen und Roquefort, knuspriges Cordon-Bleu mit Cornflakes-Panade, den köstlichen Flammkuchen und natürlich die Tartes. Quiche Lorraine, Paprika- Quiche und Quiche mit Chorizo und und und… Außerdem kommen täglich extra Gerichte dazu. Je nachdem, was Fabio auf dem Markt ergattern konnte. Saisonal, regional. In der Tarterie  kommt wirklich Abwechslung auf den Tisch. Zwar nicht immer alles ganz so warm, wie es vielleicht wünschenswert wäre… Dafür weiß man, dass es mit Liebe, Sorgfalt und Natur für einen selbst zubereitet wurde. Man hat es ja beobachtet.

Auch Frühstück und Mittagstisch wird  in der Tarterie oder auf der gegenüberliegenden, sonnigen Terrasse angeboten. Da lässt es sich von morgens bis abends gut faulenzen. Auch sehenswert: Die Tarterie veranstaltet regelmäßig kleine Konzerte. Also auf auf, die Tarterie besuchen.

Adresse: Paul-Roosen-Strasse 31, St. Pauli

Öffnungzeiten:  Mo – Di: 11:00-18:00; Do – Sa: 11:00-22:00; So: 11:00-18:00

Sonntags in Hamburg

Ich war gestern mit Schorsch am Hafen unterwegs. Die Sonne strahlte vom Himmel und bescherte mir eine Kolonie Sommersprossen. Außerdem fand ich Überbleibsel vom Fischmarkt und  lag  eine Stunde im Park Fiction.  Oben-Ohne-Poser, ein kleines Inliner skatendes Mädchen mit Zöpfen, bullige Typen mit kleinen Hunden, viele Faulenzer und ein sympathisches Kamera-Team liefen mir über den Weg.

von Mädchen für alle Fälle/ Rabea Ganz

 
 


CNN-Journalisten Award

CNN  hat die  Nominierungen für den Journalisten-Award (Deutschland, Österreich, Schweiz) bekannt gegeben. In den Kategorien Print, Radio, TV und Foto wurden je drei Journalisten  nominiert. Gute Reportagen und beeindruckende Bilder.

Besonders mitnehmend finde ich die folgende Fotostrecke:  – Kindersterben in Sierra Leone von Marcel Mettersiefen .

Der Journalisten Award wird am 27.03.12 in München stattfinden.

 

von Mädchen für alle Fälle/ Rabea Ganz

Text: Der Demenzkranke

Er reichte mir die Hand und ich legte meine, in seine Schwachheit. 

Durchwabert von einer angenehmen Wolke der Zufrieden- und Vertrautheit, fragte ich mich wie dies sein konnte. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen.

Äußerlich erschien er mir so fremd, dass es mich abstieß. Aber seine ihm innewohnende Persönlichkeit ließen mich verweilen. Ich konnte ihm stundenlang zuhören, denn er erzählte mir von seinen Reisen und gesammelten Erfahrungen. Er schien in solchen Momenten ganz klar.

Zeitweise Lethargie, beim Durchleben seiner Erinnerungen, verbunden mit dem angebrachten Stolz sein Leben gelebt und ausgeschöpft zu haben, waren ständiger Gesprächsbegleiter.

Ich studierte sein Gesicht. Krähenfüßchen umzogen die Augenwinkel. Durch die Stirn zogen sich drei tiefe Falten. Die Nase ein wenig zu klobig, da sie sein Leben lang wuchs.

Ich besuchte ihn täglich und wir wurden gute Freunde. Auch wenn ich ihn täglich besuchte, hatte ich manchmal das Verlangen ihn mal nicht besuchen zu müssen. Aber wenn ich dann mal da war, waren die Gedanken wie verflogen und ich scholt mich dafür.

Ich war doch der einzige Mensch, der noch für ihn da war. Wem sollte er sonst seine Lebensgeschichte erzählen, wenn nicht mir? Er freute sich immer sehr, mich zu sehen. Soweit ihm dies noch möglich war.

So vergingen viele Monate, seine letzten Monate und ich kannte seine gesamte Lebensgeschichte – er hatte sein Ziel erreicht. Er ging – und ich mit ihm.

So reichte ich mir ein letztes mal die Hand – denn ich kannte mich, sogar persönlich.

von Mädchen für alle Fälle/ Rabea Ganz


Bio vs. regional

“Bio” und “Regional” sind zwei Schlagwörter, die gerade im Zusammenhang mit Obst und Gemüse im Trend liegen.

Regionale Produkte findet man am besten auf dem Wochenmarkt. Heimische Bauern verkaufen ihre frischen Waren vor Ort. So macht einkaufen einfach Spaß: Mangold aus dem Hamburger Umland, statt aus Italien/Spanien. Äpfel von der Elbe, statt eingeflogen aus Argentinien. Regionale Produkte können mit ihrer Frische überzeugen. Und mein heutiger Mangold hat es wiedermal bewiesen. Er hatte einen wunderbar erdigen Geschmack, sodass noch erahnt werden konnte, dass dieses Gemüse auf einem Acker gewachsen ist. Außerdem habe ich tolle Tomaten gefunden. Eine alte Sorte, die ein phantastisches Aroma hat. Die leicht grünliche Farbe ist normal und mindert den Geschmack nicht im geringsten.

Schnappschuss: Tomaten.

Aktuell haben Mangold, Spinat, Lauch, Lauchzwiebeln, Kresse und Rhabarber Saison. Ab Mitte April folgen  Spargel, Zuckerschoten, Rettich und Radieschen. Probiert diese Sorten jetzt aus, wenn sie ihr volles Aroma haben. Guckt am besten, ob ihr einen Bioland-Marktstand auf eurem Wochenmarkt findet.

Ob bio oder regional der Schwerpunkt der eigenen Ernährungsweise werden soll, bleibt jedem selbst überlassen. Die einen behaupten es ist egoistisch auf Bio-Produkte zu bestehen, wenn es auch regionale Produkte gibt. Ein Beispiel: Bio-Tomaten aus Marokko oder regionale Tomaten aus Deutschland, dafür kein Bio-Produkt? Was wiegt mehr? Der Wille eine ökologisch verträgliche Anbauweise bei seinem Gemüse zu haben, dafür aber eine höhere CO²-Bilanz zu kassieren oder eine geringere CO²-Bilanz zu haben, dafür aber Abstriche bei den Anbaubedingungen zu machen. Es ist Geschmacks- und Einstellungssache: Am besten ist natürlich regional und bio kombiniert. Nur leider ist dies nicht bei allen Produkten möglich.

Der Begriff “Bio” lockt den Verbraucher, wird aber mit unterschiedlichen Standards belegt. Deshalb ist es entscheidend, die Bedeutung der mittlerweile zahlreichen Bio-Siegel zu kennen. Es gibt u.a. das EU-Bio-Siegel, Verbandssiegel (z.B. Bioland) und das Bio-Siegel.

Eine Übersicht zu den staatlichen und regionalen Bio-Siegeln findet ihr hier. Die Demeter-Richtlinien findet ihr hier.

Auch Interessant: “Von der Tonne auf den Tisch” , und ein Beweis wie gut und ansprechend Gemüse aussehen kann: Canelle et Vanille. Dieser Blog hat übrigens immer wunderschöne Bilder…Food-Styling deluxe.

von Mädchen für alle Fälle/ Rabea Ganz

Sonntags-Tipp: Bewusster leben

Tipp zum Sonntag: Sein Leben auf Nachhaltigkeit  prüfen.

Die Thematik der Nachhaltigkeit ist derzeit in den Medien stark vertreten. Ich, als Ökotrophologin, finde diese Entwicklung durchaus positiv. Es zeigt sich merklich, dass auch Personen, die sich noch nie bis selten Gedanken über eine nachhaltige Lebensweise gemacht haben, plötzlich Interesse für dieses Thema entwickeln. Nachhaltigkeit umfasst ökologische, ökonomische und soziale Dimensionen. Folglich viel Raum, seinen eigenen Lebensstil auf nachhaltige Aspekte zu prüfen.

Ein paar Tipps, die sich schnell in die Tat umsetzen lassen:

Ökostrom zu beziehen dauert wenige Minuten und ist mit einem Anruf und dem Ausfüllen eines Formulars erledigt. Bei der Wahl des Anbieters sollte darauf geachtet werden, dass dieser wirklich selbst nur Ökostrom produziert bzw. bezieht.  Einige Anbieter verkaufen ihren normalen Strom ins Ausland und beziehen von einem anderen Land Ökostrom. Ein Austausch der Stromart, der aber nichts an der Tatsache ändert, dass der Anbieter selbst normalen, nicht-Öko-Strom produziert.

Energiesparlampen kosten zwar etwas mehr und brauchen etwas länger, bis sie nach dem Anschalten ihre volle Leuchtstärke erreicht haben, dafür halten sie länger als normale Lampen und sparen zudem Energie.

Vorheizen des Backofens ist nicht immer unbedingt nötig. Und wenn doch reichen 3 bis maximal 5 Minuten dafür aus. Den Backofen 10 Minuten vorzuheizen zieht unnötig Energie. Auch sollte man nicht vergessen, dass man den Backofen zum Vorheizen angestellt hat. Diese Verschwendung wäre Schade und ist nur auf die Selbstverständlichkeit, Energie stets verfügbar zu haben, zurückzuführen.

Mehrfachsteckdosen mit Off-Schalter sind praktisch für Geräte, die Standby-Modus haben. Einfach Geräte umstöpseln und bei nicht Gebrauch die Stromzufuhr durch das Umlegen des Schalters unterbrechen.

Eine Überlegung ist auch die Einstellung der Heizung wert. Muss sie wirklich über Nacht an sein? Reicht es vielleicht aus, die Heizung drei bis vier Stunden am Tag anzuschalten oder nur auf Stufe 2 statt 3? Muss die Heizung an sein, wenn ich nicht zu Hause bin?

Duschen: Werden nur 10 Minuten statt 15 geduscht ist bereits Wasser gespart. Auch braucht das Wasser beim Shampoonieren nicht zu laufen.

Hinweise, die sich schnell in die Tat umsetzen lassen und dazu die eigene CO2- und Wasserbilanz verbessern. 

von Mädchen für alle Fälle/ Rabea Ganz

Würzburg: Eine Stadt in Franken

Die letzten drei Jahre habe ich regelmäßig Wochenenden in Würzburg verbracht. Gestern war hier strahlende Sonne. Perfekt, der Marienfestung einen Besuch abzustatten und einen wundervollen Blick auf die Stadt zu erhaschen. Weiterlesen

Text: Kinderfrust

Kinderfrust
Sie sieht ihn.
Sie sieht sie.
 
Sie sieht ihn, in der Ecke hängen.
Sie sieht sie, sich auf ihn drängen.
 
Sie sieht ihn.
Sie sieht ihn nicht.
Sie sieht ihn, sich den Kopf wegsprengen.
Sie sieht sie, sich heulend an die Straße stellen.
 
Sie sieht sie.
Sie sieht sie nicht,
Sie sieht sie, die Nase weiß, Gesicht viel zu bleich.
Sie sieht ihn, Gesicht rot, Nase voll mit Blut.
 
Sie sieht sie, Auge blau.
Sie sieht ihn, zuhauen.
 
Sie sieht sie nicht.
Sie sieht ihn nicht.
 
– Sie sieht beide nicht.
– Nie mehr!
 
– Mama, Papa? Wo seid ihr?
 
(2009)
 
von Mädchen für alle Fälle/ Rabea Ganz