Hinz&Kunzt: Bist du bereit zu teilen?

Ja, dachte ich mir, als ich mein erstes Festgehalt bekam. Und das auch regelmäßig. Gesagt, heute getan. Ich habe überlegt, wie viel Geld ich locker von meinem Gehalt abzwacken kann, ohne selbst früher oder später in die Bredouille zu geraten. 30 Euro war mein Fazit, die heute auf das Konto des Hamburger Straßenmagazins Hinz&Kunzt flossen. Denn Obdachlose sind mir ein Anliegen. (Für alle nicht Hamburger: Die Zeitung Hinz&Kunzt wird von Obdachlosen für 1,90 Euro verkauft. Einen Euro vom Erlös behält der Verkäufer. Dieses Projekt ist eine Zusammenarbeit von Obdachlosen und Journalisten. Du lebst in Hamburg und kennst die Zeitschrift nicht? Öffne deine Augen.)

In Hamburg leben genauso viele Millionäre wie Obdachlose, erzählt man. Also zirka 1.200. Eine Kluft, die größer nicht sein kann. Geradezu pervers.”Ehhh… Obdachlose? Das geht ja gar nicht!” und “Die meisten sind voll ok, wenn sie nüchtern sind.”, sind nur zwei  Meinungen die mir zu der Thematik der Obdachlosigkeit begegnet sind. Ich selbst sage mir: Man weiß nie den Grund, wie ein Mensch in diese Situation geraten ist. Deshalb kann man nicht alle in einen Topf werfen oder in eine Schublade stecken. Auch weiß ich, dass ich mir Hilfe wünschen würde, wenn ich in eine solche Situation geraten würde. Deshalb helfe ich in dem Rahmen, in dem ich helfen kann. Ich schreibe, ich spende, ich unterhalte mich gelegentlich mit Obdachlosen und ich kaufe Hinz&Kunzt.

Hinausgeworfenes Geld, denkst du? Sicher nicht, denke ich.

Infos: Hinz&Kunzt, Obdachlosigkeit – Stadt Hamburg

Wir brauchen eine Mission!

Die Misson “Kunst und Suppe” steht kurz vor der Schließung. Grund, wie meist: das “liebe” Geld. Jetzt wollen Sie handeln, um die Mission zu retten. Gut auch für viele Obdachlose und sozial schwache Familien, die das Angebot der Mission gerne und auch täglich nutzen. Deshalb veranstaltet die Mission einen Literaturabend mit Leuten, die einfach ihre Texte in einem netten Rahmen lesen möchten. Wer sich engagieren möchte: Lernt die Mission kennen, zum Beispiel am 07.10. um 20.15 Uhr, spendet vor Ort, indem ihr Bier trinkt und lest eure eigenen Texte oder lauscht den sanften Klängen anderer Lesewütigen. Wenn ihr mit lesen wollt, dann wendet Euch an  (oder Mail: )

Die Mission: Kunst und Suppe!

Jetzt, da die kalte Jahreszeit unaufhaltsam vor der Türe steht, ist es umso wichtiger, dass Menschen ohne festen Wohnsitz ein Dach über dem Kopf finden und eine warme Mahlzeit in den Bauch bekommen. Die Mission in der Neustädterstr. 31a bietet täglich von 16 – 22 Uhr jedem die Möglichkeit im Warmen zu sitzen, etwas zu Essen und sich für einige Stunden zu entspannen. Unter dem Motto: „Mit künstlerischen Maßnahmen gegen die Kälte“, engagieren sich die freiwilligen Helfer für jede Person, die auf Hilfe angewiesen ist. Die für diese Aktion benötigten Lebensmittel stammen zum großen Teilen von der Tafel oder werden von Hamburger Gastronomen gespendet. Und nicht nur das kulinarische Angebot der Mission ist vielfältig, sondern auch das Programm, welches den täglichen Besuchern geboten wird: Beim Fußball gucken, Kicker spielen oder Schachwettbewerben bietet sich den Menschen die Gelegenheit vom Alltag abzuschalten.

Die Problematik: Die Mission erhält keine finanzielle Unterstützung von Unternehmen oder Privatpersonen, somit bleibt als einzige Einnahmequelle der Verkauf von Bier und Kaffee. Da diese Einnahmen, aufgrund der versteckten räumlichen Laage der Mission, leider sehr gering ausfallen ist der Verein auf Spenden angewiesen, damit er noch möglichst viele Jahre bedürftigen Menschen unter die Arme greifen kann.

Deshalb möchten wir uns engagieren:

Am 1. November wird die Mission 15 Jahre alt und ist somit eine echte Hamburger Institution. Viele Menschen sind dankbar für alles, was die Mission ihnen bietet. Neben Obdachlosen besuchen auch sozial schwache Familien die Mission, um ihre Grundbedürfnisse zu decken. Prominente Unterstützung erhielt die Mission im Mai diesen Jahres von der Regisseurin Eva-Maria Martin, die zusammen mit den „Kunden“ und Helfern der Mission ein Stück auf Kampnagel aufführte.

Am 7.10. wird in der Mission ab 20:15 eine Spendenveranstaltung mit einer Lesung stattfinden, Herzlich eingeladen ist jeder, der etwas Beitragen, einen eigenen Text vortragen oder einfach nur ein Bier für 1 Euro trinken möchte. Für Blogger und junge Autoren ist es eine Gelegenheit ein Forum für Ihre Texte zu erhalten. Auch ich werde zwei Texte aus meinem zweiten Blog vortragen und hoffe auf weitere motivierte Vorleser.

Helfen könnt ihr auch, wenn ihr diesem Termin nicht wahrnehmen könnt. Ganz einfach indem Ihr einen Mitgliedsantrag auf www.die-mission-hamburg.de ausfüllt und den Jahresbeitrag von EUR 60,– überweist oder einfach eine Spende auf das Konto des Vereins „Die Mission e.V.“ 1230/132266 bei der Haspa 200 505 50 einzahlt. Neben Geldspenden werden auch Sachspenden in Form von gut erhaltenen Möbeln gerne angenommen.

Kontakt für Leser und Spender: Georg Rabenstein, E-Mail: 

Gemeinsam können wir es schaffen, dass die Mission auch in den nächsten 15 Jahren für jeden Menschen da ist.   

Location: Fundbureau

Cooles Ambiente, nettes Thekenpersonal: Gestern war ich das erste Mal im Fundbureau, einem Laden, in dem normalerweise Elektro und DubStep läuft. Gestern spielten zwei kleinere Indie / Wave / Punk-Bands  für smarte fünf Euro (meine Arbeitsstelle färbt langsam ab). In regelmäßigen Abständen, donnerndes Getöse. Erst undefinierbar, dann fiel der Groschen: Die S-Bahn-fährt ja direkt über die Sternbrücke, neben der das Fundbureau regelmäßig seine Tore für kulturelle Veranstaltungen, Partying, Konzerte und nächtliche Flohmärkte öffnet. Im Eingang begrüßt dich ein Kronleuchter aus unförmigen, weißen Plastikbällchen. Auf dem Klo findet man extrem viel Klopapier, prima! Die Bierpreise sind halt Hamburger Clubpreise: Astra 2,50, Becks 3 Euro. Auch mit dabei das Ratsherrn Bier und Whisky-Honey-Shots.

Die erste Band “s” war gestern sehr spaßig. Der Sänger, dessen weiße Sonnenbrille auf halb Nase hing war schon stärker angetrunken und brauchte zwischen den Liedern gelegentlich länger, sodass die Band ein Standard-Überbrückungslied anstimmte. Eine trashige Band, die mir sogar einen Ohrwurm verpasste: “die deutscher Hippie, die…” Mhm… ich mag Hippies, ich hab auch keine Ahnung, ob der Text wirklich stimmt. Im Bühnenhintergund liefen Filme über den Kohle-Bergbau. Die zweite Band “Alpha Waves” erfüllte leider mein persönliches Indie-Indie-Klischee. Leichte, schnell aufgesetzt wirkende Abdriftung ins Emotionale. Das kann ich leider nicht lange am Kopf haben… da bin ich mit meinem neu reparierten Fahrrad durch die kühle Hamburger Nacht gedüst. 

Übrigens: Das Fundbureau ist auch einer der wenigen Läden in Hamburg, die Pfand auf Gläser und Flaschen erheben.

Laden-Tipp: Bruno’s Käseladen

Letzte Woche war ich in größerer Runde zu einem Wein & Käse-Abend eingeladen. Wein & Käse-Abend in so jungen Jahren? Warum nicht?! Eine Freundin von mir denkt sich gelegentlich lustige Unternehmungen für eine gesellige Runde aus. Halt Dinge, die das Leben schöner machen. Diesmal also Käse und Wein. Definitiv keine schlechte Kombi. Und da ich ein wirklicher Käse-Fan bin, perfekt für mich.

Außerdem hatte ich einen Woche zuvor mal wieder einen neuen Laden auf dem Schulterblatt entdeckt, neben meiner derzeitigen Arbeitsstätte. Einen winzigen Käseladen mit zwei Kühltheken und einer internationalen Käse-Auswahl. Hinter der Käsetheke: Bruno Blockus, der den Käseladen vor 16 Jahren eröffnete. Ein netter Kerl, der allerdings etwas strenger wird, wenn man Camembert mit Tortenbrie betitelt. Schande über mein Haupt (trotzdem sieht es für mich wie ein Tortenstück aus!). Bruno berät einen einfach perfekt und erklärt einem dazu auch die besonderen Kriterien des gewählten Käses. Und probiert wird vor dem Kauf natürlich auch. Ein feines Stück wird mit einem Käsehobel über die Theke gereicht und sogleich verputzt. Mhmm!

Meine Beute: Ein Camembert (!), ein milder Schnittkäse mit Kräuterrinde und ein milder Ziegenkäse mit Thymianrand. Fantastisch! Dazu gab es später einen trockenen Weißwein und süßes Dattelbrot, das perfekt mit dem Camembert harmonierte!

Info: Bruno’s Käseladen, Schulterblatt 60, Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9 bis 19 Uhr, Sa. 9 bis 18 Uhr. Preise: Voll Ok!

PS: Schritt für Schritt entdecke ich Hamburg weiter…

Leben mit dem Hans-Albers-Platz

Die Sonne senkt sich über den Aussichtspunkt: ein kleiner Balkon mit Blumenkästen im zweiten Stock des Hauses. Lavendel reiht sich neben Rosmarin, Rose und Salbei. Sie blühen noch nicht, verströmen noch keinen Duft. Nach und nach gehen die schrillen Lichter an und tauchen den Platz in sein unverwechselbares Flair. Erst ertönt ein Soundsystem, ein Zweites, Drittes, Viertes… – Donnerstagabend: der Hans-Albers-Platz erwacht.

Montag: Angenehm leise Gitarrenmusik erklingt aus der Ecke von “Welcome Inn”, “The Academy” und “Molly Malone”. Frauenstimme wechselt mit Männerstimme, Livemusik. Gelegentlich unterbrochen von Aufschreien aus den Fußball-Kneipen, der HSV spielt auswärts. Die Hans-Albers-Statue steht steif auf der Mitte des Platzes und hält Ausschau. Ein Mann geht vorbei, dreht sich um, stellt sich breitbeinig vor die Statue und pinkelt an den grauen Sockel. Auf dem Hans-Albers-Platz nachts um halb Eins. Ein Uhr, die Gitarrenmusik verstummt. Es ist friedlich. So friedlich, als wäre nie etwas gewesen. Der Hans-Albers-Platz schläft.

Dienstag: Die Straßenkehrmaschine düst in ihrer geruhsamen Geschwindigkeit täglich zwischen sieben und acht über den Platz, auch diesen Dienstagmorgen. Papierfetzen bleiben neben der im pinken Licht erleuchteten Telekom-Telefonzellen liegen. Die Straßenkehrmaschine verschwindet Richtung Herbertstraße.
Es kann nicht vorhergesagt werden, wann eine Nacht auf dem Hans-Albers-Platz laut und wann leise wird. Entscheidener Faktor ist jedoch das Wetter und die damit verbundene Grundstimmung der Menschen. Ein sonniger warmer Dienstag kann lauter als ein trüber Donnerstag sein. Doch dies ist wirklich nicht die Regel. 23 Uhr, kein Laut. Fünf Schatten laufen über das Kopfsteinpflaster. Ein Mann öffnet auf der Suche nach lukrativen Leergut den großen Müllcontainer unter dem einsamen, großen, noch blätterlosen Baum. Der blau-weiße Schal weht seicht in den kahlen, oberen Ästen, in die er sich vor Monaten verirrt hat. Dumpfe Töne dröhnen von der Reeperbahn herauf. Der Hans-Albers-Platz träumt. Wer weiß wovon?

Mittwoch: Leise Musik in der ein oder anderen Kneipe. Der ein oder andere Tourist, der die Herbertstraße sucht. Der ein oder andere Betrunkene. Ein kurzes Aufhorchen, wenn das „Welcome Inn“ die Musik zeitweilig aufdreht und einige Briten lauthals vorbeiströmen. Ein Uhr die Musik wird leiser… der Hans-Albers-Platz döst noch ein Ründchen.

Donnerstag: „Für die Nacht von Donnerstag auf Sonntag“ prangt in dicken Buchstaben an der mit Lichterketten beleuchteten Frieda B. Das Hans-Albers-Eck konkurriert mit dem Fritz-Cola-Slogan „Koksen ist Achtziger!“. Kürzlich wurde „Disco Pogo“ durch „Bück dich hoch“ abgelöst. Zwischen 20 und 21 Uhr wird es das erste Mal gespielt, gegen 1 Uhr ertönt es das zweite Mal und zwischen 5 und 6 Uhr das Dritte und letzte Mal. Tatort: Hans-Albers-Klause, der kleinste aber fast immer lauteste Laden des Areals. Das „MaryLou“ lockt die partywütigen Vierziger ab Donnerstag zum Feiern. Erst ertönt ein Soundsystem, ein Zweites, Drittes, Viertes… Donnerstagabend: der Hans-Albers-Platz erwacht.

Freitag: Acht Uhr. Die leichten Damen marschieren auf und reihen sich wie Perlen auf der Schnur von der Reeperbahn bis hin zur Herbertstraße. Stigmatisiert durch Kleidung im Mode-Stil der 90er Jahre: dicke Daunenjacken, die kurz unterm Bauchnabel enden, Netzstrumpfhosen, pinke Accessoires, Bauchtaschen und Moonboots. Erst wer diese monströsen Teile gesehen hat, weiß warum Sie so heißen. Sobald ein männliches Opfer vorbei läuft, streben sogleich zwei Ladies auf ihn zu und versuchen, ihn einzuspinnen. Vom plumpen Vorbeilaufen, energischen Wegwedeln bis hin zum geschmeichelten Stehenbleiben sind alle Reaktionen bei den erkorenen Männern zu sehen. Stets beobachtet von den muskelbepackten Typen, die sich vor dem „Rotlicht“ aufgebaut haben und es ohne Worte verstehen, sich auf dem Platz Respekt zu verschaffen. Jungesellenabschiede und Fußball-Teams, verkleidet als Bunnys oder Schlümpfe, torkeln über den Platz. Junge Mädels in dünnen, schwarzen Strumpfhosen und langen Gürteln wechseln kichernd von rechts nach links. Alle Altersklassen sind anzutreffen, vom coolen betrunkenen Opa bis hin zum torkelnden jungen Hüpfer. Halb eins. An der einen Ecke des Platzes fährt der Polizei-Bulli vor. Sieben Polizisten und Polizistinnen kommen heraus und postieren sich zwischen Bulli und Nutten. Bereit nach Kabbeleien, Waffen, Glasflaschen und pinkelnden Menschen Ausschau zu halten und wenn nötig auch einzugreifen. Der Hans-Albers-Platz brodelt.

Samstag: Olivia Jones läuft, gefolgt von zwei Bodyguards und einem Haufen Touristen, zielstrebig auf die Hans-Albers-Statue zu. Der Platz ist nun gerammelt voll. In der Hans-Albers-Klause läuft „Bück dich hoch!“. In „The Academy“ spielt eine Live-Band Songs ,die mit Schlagzeug, Gitarre und Gesang bei bierschummriger Stimmung interpretiert werden können. Kilkenny, Guinness und Becks überzeugen die Gäste zum Tanzen und Mitsingen. Irish Folk, Red Hot Chili Peppers. Alle halbe Stunde pausiert die Band für 30 Minuten. Übergangslos abgelöst ertönt vom Tonbandgerät Sportfreunde Stiller – Ein Kompliment. Der Duft des Hesburgers strömt hinauf: Fett, Käse, Fleisch. Der Laden ist gerammelt voll. Eine weitere Schlange schlängelt sich vor der Ladenlucke des Zwei-Euro-Pizzabäckers. Im La Paloma beginnen die Menschen auf den Tischen zu tanzen. Der Pedobär an der Tür steht dennoch still. Von der Bordsteinkante tropft Kotze. Die leichten Frauen strahlen in Pink und machen der Telekom-Telefonzelle Konkurrenz. Der Platz pulsiert und lebt seinen Traum!

Sonntag: Morgens um halb acht: Die Tür der Hans-Albers-Klause öffnet sich und katapultiert einen stark alkoholisierten Mann auf den Platz. „Nur weil ich schwarz bin!“, schreit er. „Nein, weil wir schließen! Du hast schon genug getrunken. Geh nach Hause!“, kontert die Hauslady. Ein Kumpel versucht den Hinausgeworfenen zu stützen und zu überzeugen, zu gehen. Dieser sinkt auf die Bordsteinkante nieder und bleibt maulend sitzen. Die Sonne strahlt über dem Balkon. Drei Jungs laufen über den Hans-Albers-Platz. Zwei klettern auf die bronzene Hans-Albers-Statue. Einer von beiden trägt ein paar orangefarbene Hasenohren. Der Dritte schießt mit seinem i-Phone Fotos von den Kletterkünstlern. Ein Mann läuft vorbei, oben herum im legeren neureichem Stil gekleidet. Feiner, dunkelblauer Cordblazer, einfarbiger Schal, weißes Hemd darunter. Unten herum im Hipster-Look. Eng sitzende quietsch-grüne Hose, dazu weiße, übergroße Turnschuhe. Oben und unten wollen im Gesamtbild nicht so recht harmonieren. Ein Pärchen läuft mit drei Geschenkekörbchen in den Händen über den Platz. Ein anderes nimmt sich in den Arm, blickt sich tief in die Augen und fängt an zu knutschen. Zwölf Uhr Sonntags morgens. Eine Putzkolonne zieht vom Hans-Albers-Eck übers La Paloma bis zur Fritz Bar und sorgt für den höchstmöglichen Glanz in diesen Buden. Der Platz ist friedlich, er wird von Kotze, Hesburger Papier und Alkohol-Leichen gesäubert. Er erholt sich.

Restaurant: Pauli Pizza

Jeder braucht eine Stamm-Pizzeria des Vertrauens zu der er bei Kochfrust oder Faulheit laufen kann. Meine ist logischerweise Pauli Pizza in der Talstraße. Einmal über die Reeperbahn geflitzt, zehn Minuten gewartet und Pizza flink zurückgetragen. Besonders gerne mache ich dies wenn ich von Reisen zurückkomme. Ist Sonntagabends einfach unkompliziert. Dazu Tatort. Perfekt.

“Den Pizzaladen Eures Vertrauens gibts seit 11. November 2006. Wir machen die Pizza komplett selbst, Teig und Soße nach supergeheimem Hausrezept, belegt nach Euren Wünschen. “ 

Im kleinen, zirka 15 Quadratmeter großen Laden kann auf drei Hockern am Fenstertresen oder vor der Tür auf der Biergarnitur die Pizza Happen für Happen schnabuliert werden. Und dabei? Ja klar: das Treiben der Talstraße beobachten. Belegt wird die Pizza nach Wahl. Ein großes Plakat über dem Pizzaofen eröffnet die super Auswahl, die dabei auch frisch ist. Allerdings nicht mit dabei: Hackfleisch. Wäre bei einigen anderen Pizzerien sicherlich angebrachter. 

Die Pizzen gibt es in klein oder normal (30cm). Riesig ist nicht. Es wird ein Grundpreis berechnet, der durch einzelne Preise der gewählten Zutaten aufgestockt wird. Das gesamte Angebot und Bilder findet ihr hier: lustigerweise bei mySpace. Bis jetzt konnte ich auch mit jedem dort über Musik schnacken. Nette Leute hinterm Tresen. Klares Konzept im Laden.

Geliefert wird nicht, also ab dahin gelaufen. Mittagspause, Abendessen? Pauli Pizza kommt immer gut.

Öffnungszeiten:  Mo – Mi 12 bis 24 Uhr, Do 12 bis 1 Uhr, Fr 12 bis 3 Uhr, Sa 12 bis 3 Uhr, So 15 bis 22 Uhr 

Kindheitserinnerungen

Ich bin ein Kind der 90er. Geboren zwar 88, aber wer kann sich schon an seine ersten zwei Lebensjahre erinnern? Ich nicht. Oder doch, eine Erinnerung habe ich:  Ein Blick von der Wickelkommode auf den Boden, dort lagen bunte Spielringe, die man über einem Stab zu einem Turm auftürmen konnte, und die wollte ich haben. Danach wieder ein dunkles Loch. Erinnerungsfrei. Was für ein schönes Leben.

An meinem vierten Geburtstag lagen bunte Plastikfrüchte mit Brausepulver auf dem Tisch. Und ich bekam einen Buggy für meine Puppen. Außerdem habe ich viel in einem wunderschönen Garten gespielt: Kräuterhexe, Steckenpferd-Turnier, Barbie-Ausritte, schaukeln… Jeder hat seine eigenen Erinnerungen.

Kennt Ihr noch?

Pac-Man: Das aller erste Pac-Man hatte nichts mit bunten Schwabbelmonstern zu tun. Denn das allererste Pac-Man habe ich auf einem Computer gespielt, der nur die Farben gelb und schwarz unterschied. Die Schwabbelmonster waren dort böse, gelbe Rauten und ich ein fliehender gelber Punkt, der noch kleiner, gelbe Punkte einsammelte, um zu überleben. Leider findet man diese Pac-Man Darstellung nirgendwo im Internet. Mysteriös! Gab wohl um 1993 noch keinen Screenshot ;)

Auch hat mich der “Wunschfilm am Sonntag” auf dem Kinderkanal (Ki.Ka.) begleitet. Hier eine Auswahl an Filmen, die ich gerne gesehen habe:

Elliot, das Schmunzelmonster: Ein kleiner, echter Junge, ein großer Trickfilm Drache, dazu viel Gesang! Natürlich von Walt Disney. Die Story: Pete lebt bei Adoptiveltern, die ihn schlecht behandeln. Eines Tages begegnet Pete Elliot, einem großen nicht sprechenden Drachen, der sich zudem unsichtbar machen kann. Elliot bringt viel durcheinander und Pete kriegt dafür den Ärger. Eines Tages türmen Pete und Elliot in ein schöneres Leben. Hier ein Einblick: .

Mary Poppins: Ein anderer Walt Disney Film im ähnlichen Stil begleitete ebenfalls meine Kindheit: , das zauberhafte Kindermädchen. Schirm auf, losgeflogen.

Die große Käseverschwörung:  – mit Abstand mein liebster Kinderfilm!

Ronja Räubertochter: Wieso den bluss? Wieso tut sie so? Ja! Genau, die Gnome aus Ronja Räubertochter.

Die Brüder Löwenherz: Ich war jedes Mal am Anfang des Films so traurig, dass ich ihn fast nicht weitergucken wollte. Aber nur fast. Denn der ältere Bruder Jonathan stirbt, als er seinen schwerkranken Bruder “Krümel” aus einem brennenden Haus rettet. Kurz darauf stirbt auch Krümel an seiner Krankheit. Die Brüder treffen sich im im Kirschblütental wieder und nenne sich von nun an Brüder Löwenherz. Ach, Astrid Lindgren schreibt schon im wahrsten Sinne fantastische Kinderbücher!

Peterchens Mondfahrt: Rechtes Bein, linkes Bein und dann kommt das Flügelein. Hier geht’s zum .

Bücher:.

Der Regenbogenfisch gilt als hochnäsig und egoistisch, bis er sich alleine fühlt und erkennt, dass teilen Spaß macht und er dadurch Freunde findet.

Lotta kann fast alles: Sogar der Familie, die kein Geld für einen Tannenbaum hat, einen Tannenbaum besorgen.

Mio, mein Mio: Habe ich als Kind ständig mit dem Inhalt der Gebrüder Löwenherz verwechselt. Denke auch heute noch, dass es die gleiche Story wäre. Dem ist natürlich nicht so.  Auch mochte ich das Buchformat: Klein, weiß, DIN A6, perfekt für Kinderhände.

Pettersson und Findus: Wollte ich als Kind in allen erdenklichen Ausgaben haben, habe ich aber nie bekommen. Als ich zwölf war, habe ich nochmals den Wunsch geäußert und endlich mein erstes Petterson und Findus Buch bekommen. Besser spät, als nie. Ich mag es auch heute noch liebend gern.

Lupinchen: Lupinchen lebt mit Vogel Robert und ihren Blumen fernab der Stadt in Ruhe und Frieden. Doch gelegentlich ist Lupinchen nachdenklich und pflanzt versehentlich die Pflanzen mit den Wurzeln nach oben ein. Das werden dann Trauerweiden. Als Robert merkt, dass Lupinchen immer trauriger wird, verspricht er ihr zwei seiner Freunde mitzubringen, damit Lupinchen Abwechslung hat.

Süßes:

Kuhbonbons, Schokolinsen, Quetschbrötchen, MAOAM, Fruchttiger, Ice-Bonbons, Werthers Echte, Toffee-Bonbons, PEZ, Kaugummi-Zigaretten, Schokotaler, Capri-Sonne, Lutsch-Muscheln, Flutsch-Finger, Calippo

Anderes:

Polly-Pocket, Spiel: Obstgarten, Lustige Taschenbücher, Kartoffeldruck auf T-Shirts, Stopp-Essen, Diddle, Butterbrotsdosen

“Was es heißt, eine Frau zu sein.”

Waris Dirie war die erste Frau, die auf das kulturelle “Ritual” der weiblichen Beschneidung international aufmerksam machte. Sie bewirkte, dass in vielen Ländern die weibliche Beschneidung offiziell verboten wurde. Das war vor über 14 Jahren. Weiterlesen