Mädchen für alle Fälle wird international! Ein Kumpel von mir nahm ein paar meine Sticker mit nach Thailand und verteilte sie fleißig dort, wo es angemessen erschien. Weiterlesen
Monat: Januar 2013
Leben III
Und was machst du? – Ich bin gerade mal Lebenskünstler und tingel durch die Welt.
“So wie du, könnte ich nicht leben.” – Ein Satz, der mir in letzter Zeit öfter begegnet. Von Freunden, von Familie und sogar von meiner Versicherungsfrau am Telefon (die ich nicht persönlich kenne). Warum? Zu unbeständig, zu viel Neues, zu unsicher. Genau so denke ich auch, trotzdem ist es irgendwie wie ein Ritterschlag.
Aber mir bleibt halt auch nichts anderes übrig, wenn ich die Arbeit, die ich gerne mache, auch weiterhin ausüben möchte. Flexibel, man, flexibel. Ist das nicht das, was jeder Wirtschaftspapst und Chef dir predigt. Also bin ich flexibel. Mit dem Ergebnis, dass ich meine Umwelt anscheinend immer wieder mit meinen Wegen in Staunen versetze. Warum auch immer – ich gehe doch auch nur arbeiten wie Hinz & Kunz.
Ich betrachte gelegentlich die letzten zwei Jahre mit etwas Abstand und staune selbst darüber, was alles passiert ist. Ich denke dann immer, dass muss das Leben eines Anderen sein und nicht meins.
Leuchtende Vorbilder am Chefhimmel zierten mein Sternbild. Ich hoffe, dass mir noch weitere tolle Menschen in meinem Berufsleben begegnen werden – und ich den Rest einfach gekonnt umschiffe. Und solange gehe ich einfach meinen flexiblen Weg weiter und Schiffe auf jeden Fall bis Juni noch durch so manche Gewässer. (Shitkrams gab es natürlich auch, aber der ist mittlerweile pupsegal.)
Lebensänderung im Vier-Wochen-Takt. Möge Part III beginnen.
- Der Weg zum Traumjob
- Entschleunigung tut gut!
- Macht Stadtluft frei?
- Veränderung mit Rumpsteak
- Zwischenbericht: 11 Monate Hamburg
PS: Ende April geht es für mich übrigens nach Indien – Backpacking.
Restaurant: Kombüse
Kombüse, man, Kombüse!
Die Kombüse – mexikanische Klassiker, im alternativen Umfeld
Bei mir um die Ecke versteckt sich ein Kleinod an ehrlichem Gewerbe: das mexikanische Restaurant „“. Lies die laminierte Karte, bestell, hol die Getränke selbst, Essen wird gebracht. An den zweckmäßig zusammengewürfelten Tischen und Stühlen sitzt es sich äußerst bequem. Die Lautstärke war der Besucheranzahl entsprechend lebendig und das Publikum war äußerst alternativ (außer die eine Gruppe, die sich an den Hochtisch verirrt hat und mit künstlichen Pelzmänteln im Hipster-Style und den unikaten Taschen alle noch freien Stühle belegten – ist ja nicht so, dass noch andere Menschen an den Tischen sitzen dürfen). Schnickschnack? – Papperlapapp, so was braucht die Kombüse nicht.
Burritos, Nachos und Taccos auf St. Pauli
Was man hier isst? Burritos, Nachos und Quesadilla! Burritos können vegetarisch, mit Beef oder mit Chicken bestellt werden. Als weitere Füllung wird zwischen Reis und Bratkartoffeln gewählt. Jalapeño, Gemüse und Sauce sind bei jedem Burrito dabei. Dazu? Astra aus der Flasche, frisch geöffnet über die Theke gereicht.
Geduld für gutes Essen
Die Wartezeit auf das Essen kann etwas länger dauern, denn die Bude ist zum einen voll und die Köche hetzen sich nicht und das ist auch gut so. Mit tollen Gesprächspartnern wird die Wartezeit aber nun wirklich nicht zum Problem. Wer zu ungeduldig ist, sollte hier nicht essen gehen. Alle anderen rein hier, denn die Wartezeit lohnt sich. Das Preis-Leistungsverhältnis ist prima, wenn man keinen ausschweifenden Service erwartet. Warum auch? Man hat doch selbst zwei Arme und Füße. Die Burrito-Varianten kosten zwischen 5 und 7,50 Euro.
Wer der Grundeinstellung der Kombüse nicht gewogen ist, wird hier nicht glücklich werden. Alle anderen: Haut rein!
Bernhard-Nocht-Str. 51, Öffnungszeiten:
20357 St. Pauli Mo-So: 16-23 Uhr
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Bar/Cafè: Cafè Oriental
Das Cafè Oriental wurde 2014 dauerhaft geschlossen.
(Das gegenüberliegende Café Timbuktu übrigens auch).
Eine gelungene Mischung aus Bar und Cafè ist im Karoviertel an der Kreuzung Marktstraße/Glashüttenstraße zu finden. Ob zur sonntäglichen heißen Schokolade oder zum abendlichen Wein: Im Cafè Oriental ist derjenige richtig, der ein bisschen arabisches Flair sucht. Denn nicht nur Kulinarisches vom einfachen Frühstück bis zum Feierabenddrink kann hier bestellt werden, sondern auch an der für Arabien obligatorischen Wasserpfeife wird hier gezogen. Für fünf Öcken ist man dabei.
Betritt man das Oriental, befindet man sich zunächst im dunkel gehaltenen Barbereich. Im hinteren Cafè-Bereich gibt es eine mit Kissen und Teppichen gepolsterte, erhöhte Liegewiese zum Fläzen. Mit bunten Glaselementen verzierte Metalllampen sorgen für ein schummriges Licht, das den leicht abgenutzten Charme der Bar umspielt.
Ich bestellte mir als Schlummertrunk eine große Schale Yogi-Tee mit Honig, die mit einem hohen Milchanteil und einem mit Zimt garnierten, fluffigen Milchschaum gereicht wurde. Die georderte Russische Schokolade wurde mit Wodka statt Rum gereicht, denn dieses Getränk wurde hier noch nie bestellt, so der Barkeeper. Ein halber Liter Bio-Wein und zwei Bier komplettierten die Getränkerunde.
Es saß sich gut am runden roten Tisch. Schlummernd, dösig – optimal für einen regnerischen Januarabend.
Restaurant: Peacetanbul
Viel gelobt, waren meine Erwartungen entsprechend hoch. Das Peacetanbul ist ein gutes Restaurant mit guter Küche – zum Begeisterungsschrei fehlt mir leider die Kraft in der Stimme. Weiterlesen
Kiezleben: Koberer
Gestern traf ich an der Penny-Kasse “Inkasso-Henry” ein Kiezurgestein, ehemals Zuhälter und Koberer, das mittlerweile sein Geld als St-Pauli-Führer verdient. Er kaufte nachmittags um 15 Uhr zwei Flaschen Weinbrand und flachste ein wenig an der Kasse. Grund genug mich einmal auf die Fährte der Koberer zu begeben: Den Aushängeschildern der Strip- und Sexlokale auf dem Hamburger Kiez.
Der Beruf des Koberers
Koberer sind die Gestalten, die vor den freizügigen Etablissement mit Kalauern und Altherrenwitzen versuchen vorwiegend männliches Publikum in den Laden zu locken: Nackte Haut, Sex und Ritzen sind dabei die Hauptargumente. Doch die Koberer sind vom Aussterben bedroht, denn auch sie erliegen dem fortschreitenden Kiezsterben. Die Wandlung vom Rotlichtviertel zur Ballermannmeile ereilt auch sie – und sie werden bald schon nicht mehr gebraucht werden. Heute findet man eigentlich nur noch vor wenigen Geschäften in der großen Freiheit wahre Koberer. Auf der Reeperbahn selbst stehen sie nur noch vor den Geschäften rund ums Eros-Center.
Koberer stammt vom Begriff “ankobern”
Der Begriff des Koberers stammt aus dem Norddeutschen: “Ankobern” bedeutet anwerben. Meist sind die Koberer ältere Herren, die die 50 schon überschritten haben. Doch eine Frau ist auch unter ihnen auf der Reeperbahn zu finden: Gabi.
Oh… man. In den 50er Jahren muss der Kiez toll gewesen sein, so lebendig und ehrlich. Nach den entbehrungsreichen Jahren eine Insel der Unbeschwertheit. Hin und her gerissen zwischen verruchten Abgründen des Verpönten und dem stilvolleren Geheimnis um die sexuellen Hintertüren. Verachtet von den Konservativen. Zu einer Zeit als Menschliches und Soziales noch groß geschrieben wurde und Konflikte mit Fäusten statt mit Messern und Geschossen geklärt wurde. Hamburg, was wirst du doch für ein trauriges Nest, wenn das letzte Kiezurgestein die Pforten schließt und nur noch Sangria statt Astra ausgeschenkt wird.
Das Koberfenster
Ein “Koberfenster” ist übrigens das Fenster, in dem sich die freizügen Frauen präsentieren – so wie es in der Herberststraße üblich ist und in der Hopfenstraße üblich war (bevor die Etablissements in dieser Straße den Neubauten weichen musste).
Der Alltag eines Koberers
Das folgende Video von Fotograf Christian Brodack von brophoto.de, zeigt den Alltag eines Koberers vorm Safari:
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Laden: Mutterland
Meine Schwester schenkte mir im November einen Gutschein für das Feinkostgeschäft “Mutterland” mit der Bedingung, diesen nur im Stammhaus am Hamburger Hauptbahnhof einzulösen. Gesagt, getan. Ich wandelte zwischen Marmelade, Honig, Gin, Leberwurst und Schokolade. Darunter waren kleine Schätzchen zu finden. Zum Beispiel der in letzter Zeit in der Food-Presse hoch gelobte “Monkey 47” von Brennmeister Christoph Keller.

Produkte von Mutterland / Hamburg.
Eine kleine Produktauswahl: Trinkschokolade vom Hamburger Kakao Kontor, ausgefallene Honigaufstriche von Kaiserhonig (ich kaufte mir einen Honigaufstrich mit Rosmarin und Rosine), feine Variationen vom Monschauer Senf, Essige und Öle von Juwelier Feinkost (die sahen prima aus!) und viele weitere Produkte von der Hausmarke “Mutterland”. Und natürlich dürfen in einem Hamburger Feinkostladen die Schokoladenaufstriche “Käthe und Fiete” von Schokovida nicht fehlen. Köstlich!
Ein toller Laden mit feinen Produkten aus dem eigenen Land und vor allem aus kleineren Manufakturen. In meinen Einkaufskorb fielen ein Mutterland Honig, der Kaiserhonig Aufstrich und drei Bio-Trinkschokoladen am Stiel von Coppeneur.
Um einen weiteren Eindruck vom Mutterland zu gewinnen, zitiere ich hier für Euch ihre Geschäftsphilosophie:
PHILOSOPHIE
Gedacht als liebevolle Hommage an Mütter, Deutschland und die heimische Küche, gilt Mutterland heute als Branchen-Trendsetter und vertreibt viele der Delikatessen als erstes oder exklusiv.Als moderner Hamburger Feinkosthandel bieten wir ausgewählte Delikatessen mit Seltenheitswert an. (…)
Die Produkte großer globaler Lebensmittelkonzerne, Marken mit irrwitzigen Transportwegen oder Industrie-Erzeugnisse mit künstlichen Aromen & Konservierungsstoffen findet man bei Mutterland nicht. Dafür aber – umso besser – geschmackvolle Lebensmittel aus kleinen und mittelgroßen familiengeführten Manufakturen, die in überschaubaren Mengen hergestellt oder weiterverarbeitet werden.Von handgerührten Slowfood-Marmeladen und schmackhaften Honigen, von feinen Schokoladen, handgefertigten Pralinen und altmodischen Bonbons bis zu Obstbränden von leidenschaftlichen Brennmeistern, eigener Tee- und Kaffeelinie und Milchprodukten vom Bio Bauernhof bietet Mutterland die gesamte Bandbreite heimischer Delikatessen & Nahrungsmittel an. Dabei begegnen wir den Lieferanten und Familien trotz Exklusivität auf Augenhöhe. Bauern wie Manufakturen werden fair bezahlt und gefördert.Ein weiterer Schwerpunkt sind die tagesfrischen Salate & Butterbrote, Kuchen & Desserts, Suppen & die traditionelle Hausmannskost zum Verzehr vor Ort und unterwegs, die nach althergebrachten Rezepten frisch zubereitet werden. Dabei werden auch bei der Entwicklung und Herstellung von Verpackungsmaterialien für den Handel Umweltschutz und Nachhaltigkeit einbezogen. Viele Verpackungen und wesentliche Teile der Inneneinrichtung werden in Deutschland exklusiv für Mutterland produziert.Die Mutterland GmbH wurde 2007 von Designer und Gastronom Jan Schawe gegründet, der seine Lebensphilosophie zum Beruf machen wollte. Mutterland wurde 2009 aufgrund seiner Einzigartigkeit vom deutschen Einzelhandelsverband zum „Store of the year“ in der Kategorie Food ausgezeichnet und war für den Leaders Club Award nominiert, der international die innovativsten Gastronomiekonzepte ehrt. 2010 strich das Team um Jan Schawe den Preis „Best Corporate Design“ der Szene-Gastronomie-Zeitschrift FIZZZ ein.