Stadtteilentwicklung: PlanBude auf St. Pauli

Planbude St. Pauli Vom Kloster zur Rotlichtmeile – St. Pauli war schon immer ein Stadtteil im Wandel. Damit auf St. Pauli aber nicht nur die Interessen von Investoren gesichert werden, hat sich bei der Stadtteilversammlung im Februar 2014 eine neue Gruppe gebildet: Mit der PlanBude forderten sie Mitsprache bei der Neugestaltung des Esso-Häuser-Areals. Mit erstem Erfolg: Der Bezirk lenkte ein.

Leiter der Partizipation nach Arnstein 1969

Da stehen sie nun am Rande des Esso-Häuser-Bauzauns, die zwei weißen Container. Mit Farbe und bunten Möbel gestaltet, gewinnt man durch die großen Fenster den Einblick ins Innere. Die Dachterrasse ermöglicht die Sicht über den Bauzaun. Die PlanBude als Mittelpunkt der bürgerlichen Macht – die PlanBude als Experiment. Ein Modellprojekt wird erprobt: Der Bezirk Hamburg-Mitte beauftragte bereits im Juli 2014 die “Planbude Gbr” sowie das Unternehmen “Urbanista” ein niedrigschwelliges Bürgereteiligungsverfahren zur Gestaltung des Esso-Häuser-Areals zu entwickeln. Entstanden ist ein Konzept, bei der die “Leiter der Parzipitation” als Grundlage der PlanBuden-Idee dient. Denn nur wenn Bürger, Fachkräfte und Politiker gemeinsam eine Zukunft erarbeiten – das heißt die oberen drei Stufen der Leiter erklommen werden – kann das Esso-Häuser-Areal zur Zufriedenheit aller Parteien entstehen. Das Projekt der PlanBude ist zunächst für sechs Monate angelegt und umfasst verschiedene Phasen: Die Aufstellung eines multidisziplinären und im Stadtteil verankerten PlanBuden-Teams, das im Sommer die Interessen der Bürger sammeln sowie Ideen erarbeiten und die Vorrecherche im Herbst bei einer Gesprächsrunde mit der Stadt, dem Bezirk und dem Eigentümer diskutieren wird. Anschließend kommt es zur Auslobung des Architektenwettbewerbs, die Anfang 2015 vorgesehen ist. Abschließend wird eine Realisierungsplanung aufgestellt und die Bebauung des Areals angestoßen. Vorteile der PlanBude: Das Thema der Neubebauung wird multidisziplinär betrachtet und nicht nur von Stadtentwicklern oder Architekten bearbeitet. So werden u.a. Aspekte wie Stadtplanung, Architektur, bildende Kunst, Urbanismus, Stadtteilkulturarbeit, Soziale Arbeit und Soziologie bei der Planung berücksichtigt. Zudem stellt die PlanBude ein niedrigschwelliges Bürgerbeteiligungsverfahren da, bei dem jeder seine Ideen einbringen kann. Neben der Sammlung von Ideen, der Befragung der Bürger und der Erstellung von ersten Modellvorschlägen werden auch Workshops rund um die PlanBude stattfinden. Weitere Informationen: PlanBude St. Pauli und Initiative Esso-Häuser

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