die eigene GESCHICHTE

die eigene GESCHICHTE, Hamburg

Fährt man mit der S31 von Harburg nach Altona begegnet einem mehrmals der gleiche Schriftzug. Kein Graffiti, sondern in leuchtend gelben Buchstaben prangen die Worte “die eigene GESCHICHTE” entgegen.

Meine? Deine? Wessen Geschichte?

Worte, die einem bei der Fahrt in der S-Bahn zum Nachdenken anregen: “Meint der Schriftzug mich und meine Geschichte?”, “Warum steht das da?”, “Ist es ein Werbeslogan?” und “Warum ist Geschichte in Großbuchstaben geschrieben, die anderen Worte aber nicht?”.

Und genau dies ist der Sinn der 1994 durch die Hamburger Konzeptkünstlerin Barbara Schmidt Heins errichteten künstlerischen Installation. Durch das S-Bahn-Fenster kann sowohl eine Distanz zur Realität, als auch eine Nähe zur Landschaft geschaffen, die zum Nachdenken und zur Selbstreflexion anregen kann.  Gedanken zum eigenen Leben entstehen, wenn man auf die Installation trifft – und fliegen in S-Bahn-Geschwindigkeit an einem vorüber.

Hamburg: Öffentliche Kunst vorm S-Bahn-Fenster

Fast jede S-Bahn-Linie kreuzte einst wenigsten einen dieser Schriftzüge. Heute ist er noch am Harburger Busbahnhof an einer kahlen Betonwand zu finden sowie am Hamburger Hauptbahnhof an der rückwärtigen Mauer zur Kunsthalle Hamburg.

Ob der dritte Schriftzug noch existiert, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Einst soll er am Telekom-Gebäude nahe des Fernsehturms gewesen sein. Das Betriebsgebäude wurde jedoch 2005 abgerissen. Bei meiner Fahrt auf der S-Bahn-Linie ist mir der Schriftzug nicht ins Auge gesprungen.  Eventuell habe ich ihn übersehen oder die Kunst ist an diesem Ort passé? Hat’s wer gesehen?

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